Es war vor einer langen Zeit, als eine große
Sturmflut drohte eine ganze Stadt zu überschwemmen.
Und so waren die Bewohner dieser Stadt verständlicherweise in sehr großer Aufruhr und suchten eiligst ihr Hab und Gut zusammen. Denn letztlich war ihnen allen klar gewesen,
daß diese riesige Sturmflut, die sich schon drohend angekündigt hatte, die ganze Stadt mit hinfort reißen würde.
Und dennoch war einer der Bewohner dieser Stadt,
ein sehr alter Mann mit grauen Haaren, nicht
bereit dem Beispiel der anderen zu folgen.
Denn dieser saß stattdessen nur gemütlich vor seinem
kleinen Haus und beobachtete die anderen dabei,
wie sie in völliger Panik um ihr Leben fürchteten.
„Auch ihr müsst fliehen, denn sonst ist euer Leben vorbei“, rief ein Mann mittleren Alters namens Georg, dem sehr alten Mann besorgt zu, während er eiligst seine letzten Sachen zusammen packte. Aber der sehr alte Mann mit den grauen Haaren, dachte gar nicht daran sich aufzumachen oder
gar in Panik zu geraten. Stattdessen sah er den
Mann nur ganz ruhig an und sprach zu ihm:
„Wenn der Mond eines fernen Tages,
hoch oben am Himmel leuchtet,
… dann werde ich gehen.
Denn alles hat seine Zeit.“
Doch waren dies Worte die der Mann mittleren
Alters nicht verstand. Und so sah er den sehr alten Mann
nur verwirrt an und schüttelte verständnislos seinen Kopf. Denn er konnte absolut nicht verstehen, warum dieser
sehr alte Mann sich nicht ebenfalls auf den Weg machte,
um die Stadt zu verlassen. Doch da er um sein eigenes
Leben fürchtete und ihm somit die Zeit dazu fehlte, sich großartig weitere Gedanken um den sehr alten Mann zu machen, ließ er ihn einfach zurück. Und diese Furcht war auch nicht unbegründet. Denn schon kurze Zeit später,
kam es genauso, wie es die Bewohner befürchtet hatten.
Und so brach die riesige Sturmflut über den Ort herein
und verwüstete die Stadt so sehr, daß sie für
ein ganzes Jahrzehnt unbewohnt blieb.
Doch schließlich kam der Tag, wo sich die ersten
Menschen langsam daran machten, die Stadt von neuem wieder aufzubauen. Und auch der Mann namens Georg, der den sehr alten Mann vor der drohenden Sturmflut gewarnt hatte, machte sich daran sein altes Haus wieder aufzubauen. Und als er nun zu diesem Ort der Verwüstung, zu dieser
einst so schönen Stadt zurück kehrte, erinnerte er
sich nun auch plötzlich wieder an den sehr alten Mann
mit den grauen Haaren und fragte sich, was wohl
aus diesem geworden war. Doch sofort nachdem ihm
dieser Gedanke gekommen war, verwarf er ihn auch
wieder genauso schnell wie er gekommen war.
Denn in jenem Augenblick, wurde ihm klar, daß der
sehr alte Mann wohl in den Fluten ertrunken sein musste.
Und so hoffte er nur für den sehr alten Mann,
daß der Tod ihn sehr schnell ereilt hatte.
Als er jedoch nun zu dem Haus des sehr alten Mannes
kam, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen.
Denn noch immer saß der sehr alte Mann, gemütlich
vor seinem kleinen unzerstörtem Haus, so als ob nichts geschehen wäre, so als ob die Sturmflut niemals
über die Stadt herein gebrochen wäre.
Und es dauerte auch nicht sehr lange, bis sich
dieses Wunder unter all den vielen Menschen
herum gesprochen hatte. Was dazu führte, daß
die einstigen und jetzigen Bewohner dieser Stadt voller Neugier dem sehr alten Mann alle möglichen
Fragen stellten. Was dem sehr alten Mann, aber gar
nicht so recht zu sein schien. So daß er ihnen auf
alle Fragen nur stets die gleiche Antwort gab:
„Alles hat seine Zeit.
Denn in der Ruhe liegt die Kraft.“
Doch war dies eine Antwort gewesen, die keiner der Menschen verstand. Und so ließen sie nach einer geraumen Weile den scheinbar sehr alten und verwirrten Mann, der ihrer Meinung nach mehr Glück als Verstand gehabt hatte, einfach wieder zurück und beachteten ihn nicht weiter. Sondern gingen unverzüglich daran, ihre Stadt wieder weiter aufzubauen um sie in neuem Glanz erblühen zu lassen.
Doch war das Glück ihnen nicht hold. Denn schon nach kurzer Zeit, nachdem sie die Stadt wieder mühsam errichtet hatten, geschah ein Krieg sehr großen Ausmaßes,
der auch die Stadt zum Opfer fallen würde.
Denn es wurde den Bewohnern kund getan, daß es
nur noch eine Frage von wenigen Tagen war, bis die zahlreichen Eroberer ihre Stadt besetzen würden.
Und so machten sie sich schweren Herzens erneut
daran die Stadt mit samt ihrem Hab und Gut zu
verlassen um Leib und Leben zu schützen.
Doch auch dieses Mal kümmerte dies den sehr
alten Mann nicht. Denn dieser saß wiederum nur
gemütlich vor seinem kleinen Haus und sah den
anderen dabei zu, wie diese alles sehr hastig packten,
um die Stadt so schnell wie möglich zu verlassen.
„Auch ihr müsst die Stadt verlassen, denn ansonsten
verliert ihr euer Leben“, machte ihn auch dieses Mal
wieder der Mann namens Georg darauf aufmerksam.
Doch statt von Panik ergriffen die Stadt zu verlassen
und seine Sachen zu packen, sah er den nun
schon wieder etwas älteren gewordenen
Mann nur kurz an und sprach zu ihm:
„Wenn der Mond eines fernen Tages,
hoch oben am Himmel leuchtet,
… dann werde ich gehen.“
Und so kam es schließlich, wie es den Bewohnern
der Stadt schon kund getan war. Denn schon wenige
Tage später fielen die zahlreichen Eroberer
in die Stadt ein, um diese in Besitz zu nehmen.
Und als dies den einstigen Bewohnern kund getan
war, fragte sich der Mann namens Georg, was sie
wohl mit dem sehr alten Mann gemacht hatten.
Denn die Eroberer waren bekannt dafür gewesen,
daß sie niemanden neben sich duldeten und jeden
fremden umbrachten, der ihnen über den Weg lief.
Doch trotz ihrer großen Kriegsmacht war den
Eroberern das Glück nicht hold. Denn nachdem
weitere sieben Jahre vergangen gewesen waren, brach plötzlich ein großer Orkan über die Stadt herein,
der die Stadt so stark verwüstete, daß die Eroberer
schließlich wieder weiter zogen. Denn es war ihnen viel
zu mühselig gewesen, die Stadt von neuem wieder aufzubauen. Doch war dies für die einstigen Bewohner
der Stadt, ein Wink des Schicksals, den diese dankbar aufgriffen. Und so machten sie sich erneut daran
ihre Stadt wieder aufzubauen. Doch war dies auch
der Moment gewesen, wo sich der Mann namens
Georg, wieder an den sehr alten Mann erinnerte.
„Ich hoffe, daß der sehr alte Mann wenigstens
einen schnellen und kurzen Tod gehabt hat“,
sprach der Mann namens Georg mitfühlend
zu einem Freund und beschloß in jenem Moment,
eine Grabstätte für den sehr alten Mann zu errichten.
Denn dies war seiner Ansicht nach das mindeste,
das er für den sehr alten Mann noch tun konnte.
Und so wollte er ihm wenigstens mit dieser Geste,
die letzte Ehre erweisen. Doch als er nach dem Haus,
des sehr alten Mannes sah, glaubte er wiederum seinen Augen nicht zu trauen. Denn nach wie vor saß der sehr
alte Mann gemütlich vor seinem kleinen Haus, so als ob
die Eroberer niemals die Stadt in Besitz genommen hätten. Und als dieses Wunder den Menschen kund getan war, stellten die vielen Menschen, dem sehr alten Mann erneut sehr viele Fragen. Denn sie waren verständlicherweise
sehr neugierig, wie es der sehr alte Mann denn geschafft
gehabt hatte, in all diesen Jahren zu überleben.
Was dem sehr alten Mann aber gar nicht so recht
zu sein schien. So daß er ihnen auf alle ihre
Fragen nur stets die gleiche Antwort gab:
„Die Eroberer der Stadt hatten ihre Zeit.
Doch meine Zeit zu gehen ist erst gekommen,
wenn der Mond eines fernen Tages, hoch oben
am Himmel leuchtet, … dann werde ich gehen.
Denn ihr müsst wissen, alles hat seine Zeit.“
Doch waren dies alles Worte mit denen die vielen
Menschen, die den sehr alten Mann umringten,
nichts anfangen konnten. Denn für sie war das alles
nicht fassbar, von was der sehr alte Mann da sprach.
So daß sie schließlich nach einer Weile enttäuscht
davon zogen. Was dazu führte, daß sie um ihre Neugier
zu befriedigen, sich ihre Antworten selbst gaben.
Denn für sie war letztlich klar, daß so seltsam es sich
auch anhörte, die Eroberer wohl Mitleid mit dem
sehr alten Mann gehabt haben mussten und ihn
somit einfach in Ruhe gelassen hatten.
Und so stellten sie dem sehr alten Mann auch keine
Fragen mehr und machten sich lieber wieder weiter
daran, ihre Stadt erneut aufzubauen. Doch die
Stadt, die die Menschen wieder mühsam aufgebaut
hatten, sollte dennoch nach wie vor nicht zur Ruhe
kommen. Denn als weitere 10 Jahre vergangen
gewesen waren, ereilte die Pest die Stadt, so daß
die Bewohner panikartig die Stadt verließen um nicht
von diesem schrecklichen Tod eingeholt zu werden.
„So kommt doch alter Mann, der schreckliche Tod geht
um und wird auch euch bald einholen, wenn ihr die Stadt nicht augenblicklich verlasst“, prophezeite der nun selbst schon alte Mann namens Georg, dem sehr alten Mann
mit den grauen Haaren. Doch den sehr alten Mann,
der gemütlich vor seinem kleinen Haus saß, schien dies
alles nicht so recht zu kümmern. Und so sprach er
zu dem Mann namens Georg nur kurz:
„Wenn der Mond eines fernen Tages,
hoch oben am Himmel leuchtet,
… dann werde ich gehen.“
Doch war dies eine Aussage, die den Mann namens
Georg noch immer sehr verwirrte. Doch es fehlte
ihm auch dieses Mal die Zeit dazu, sich weiter mit
dem sehr alten Mann zu beschäftigen, da er um sein
Leben fürchtete. Was dazu führte, daß er den sehr alten Mann ein weiteres Mal einfach zurück ließ, um wie alle anderen Bewohner auch, von der Panik des schrecklichen Todes ergriffen die Stadt zu verlassen. Und so ließen die Menschen aus Angst vor der Pest, aus Angst vor dem schrecklichen Tod, ihre Stadt für sehr viele Jahre
einsam und verlassen zurück.
Doch schließlich kam der Moment, nachdem die
Pest sich wieder zurück gezogen hatte, wo die einstigen Bewohner der Stadt, sich wieder langsam daran
machten ihre Stadt wieder zu bewohnen. Und auch
der mittlerweile alte Mann namens Georg, machte
sich wieder daran in sein Haus zu ziehen.
Und dabei fiel ihm auch wieder, der sehr alte Mann
ein der in seinem Leben, seiner Meinung nach schon sehr viel Glück gehabt hatte. Doch so viel Glück der sehr alte Mann auch bisher gehabt haben mochte, dieses Mal konnte er gar nicht überlebt haben. Denn die Pest machte vor
so gut wie niemandem halt. Doch selbst wenn er nicht von den Klauen der Pest ergriffen worden wäre, so hätte man
ihn, da er sich in einer gefährdeten Zone aufhielt,
der Einfachheit halber gleich mit verbrannt.
Doch als der Mann namens Georg, nun die einsame
und verlassene Stadt betrat, wurde er sich voller Freude darüber gewahr, daß dieses Mal wohl nur kleine und größere Ausbesserungsarbeiten nötig gewesen waren. Denn es brauchte ja nichts von neuem aufgebaut zu werden,
da die Häuser, nach wie vor alle an ihrem Platz standen.
Und als der alte Mann namens Georg sich nun daran
machte sein altes Haus zu begutachten, überlegte er sich auch kurz ob er wohl zusätzlich auch noch das Haus
des sehr alten Mannes bewohnen sollte. Denn daß dieser mittlerweile definitiv tot war, stand für ihn außer Frage.
Doch er kam nicht mehr dazu, diesen Gedanken,
den er gerade gehabt hatte, zu Ende zu denken.
Denn schon im nächsten Augenblick, wich er
vor lauter Schreck mehrere Meter zurück.
Denn das was er sah, war weit außerhalb seines
Verstandes gewesen. Denn noch immer saß der
sehr alte Mann, gemütlich vor seinem kleinen Haus,
so als ob nichts geschehen gewesen wäre, so als
ob es die Pest niemals gegeben hätte. Und es
dauerte auch dieses Mal nicht sehr lange, bis sich
dieses Wunder unter den vielen Menschen, die nach
und nach eintrafen herum gesprochen hatte.
Was wiederum dazu führte, daß sie dem sehr alten
Mann eine Reihe von unzähligen Fragen stellten,
wie er es denn geschafft hatte zu überleben.
Was dem sehr alten Mann aber gar nicht so recht
zu sein schien. So daß er ihnen auf alle ihre
Fragen nur stets die gleiche Antwort gab:
„Die Pest war etwas, was vorüber ging.
Doch meine Zeit zu gehen ist erst gekommen,
wenn der Mond eines fernen Tages, hoch oben
am Himmel leuchtet, … dann werde ich gehen.
Denn ihr müsst wissen, alles hat seine Zeit.“
Doch die vielen Menschen um ihn herum, verstanden
all diese Worte nicht. Und so schauten sie ihn nur verständnislos an und ließen ihn nach einer Weile
enttäuscht zurück, da sie mit seinen Worten
absolut nichts anzufangen wussten. Stattdessen
kümmerten sie sich lieber wieder um die
Reparaturarbeiten in ihrer Stadt. Und dieses Mal
war ihnen auch das Glück tatsächlich hold.
Denn es kam die Zeit wo die Stadt sehr viele Jahre
in Frieden lebte. Und so gerieten auch die seltsamen Umstände, wie der sehr alte Mann wohl überlebt
haben mochte immer mehr in Vergessenheit.
Doch als der Mann namens Georg, der
mittlerweile sehr alt und krank geworden war
auf dem Sterbebett lag, erinnerte er sich auch
wieder an den sehr alten Mann. Und so fragte er
sich, während er sterbend im Bett lag immer
wieder, wie es der sehr alte Mann wohl geschafft
hatte in all den Jahren zu überleben.
Zwar war ihm Georg dies auch gelungen, doch
war dies nur deshalb so, weil er jedes Mal
die Stadt verlassen hatte. Doch der sehr alte Mann
war stets in der Stadt zurück geblieben und hatte all
dies überlebt. Und so kam der Zeitpunkt, wo sich
seine Gedanken unaufhörlich um den sehr alten
Mann drehten. So daß den im Sterben liegenden Mann namens Georg, nichts mehr in seinem Bett hielt.
Selbst der Doktor des Ortes, der ihn strickt davor
warnte aufzustehen, konnte ihn nicht daran hindern.
Denn der Mann namens Georg wollte, bevor er starb
noch unbedingt das Geheimnis des sehr alten Mannes erfahren. Und so schleppte er sich nun, mit seinen letzten Kräften zu dem kleinen Haus des sehr alten Mannes um
ihn danach zu fragen, wie er denn all dies überlebt hatte.
Und auch dieses Mal, als der im Sterben liegende Mann namens Georg auf den sehr alten Mann zu kam, saß
dieser wieder einmal gemütlich vor seinem kleinen Haus.
„Ich möchte nicht gehen von dieser Welt, bevor ihr
mir nicht erzählt habt, was euer Geheimnis ist.
Und warum lebt ihr immer noch? Wie alt seid ihr
eigentlich? Ihr dürftet doch mittlerweile schon
an die 130 Jahre alt sein. Doch niemand wird in
unseren Tagen so alt. Denn ich kenne keinen
der älter als 70 Jahre alt geworden ist“, wies ihn
der Mann namens Georg darauf lautstark hin
und schüttelte verständnislos mit dem Kopf.
Denn in jenem Moment, wo der Mann namens Georg
kurz vor seinem Tode stand, brach nun all dies hervor,
was er die vielen Jahre nicht hatte fassen können.
„Nun was soll ich sagen, … dem ist so. Doch warum
dies so ist, daß ich so alt geworden bin, da müsst ihr schon Gott, den Herrn unseren Schöpfer fragen, denn er nur kennt die Antwort darauf„,
gab der sehr alte Mann, dem Mann namens Georg zu verstehen und streckte dabei seine Hände nach oben um ihm zu verdeutlichen, daß er selbst keine Ahnung, hatte warum er so alt geworden war.
Doch war dies eine Antwort gewesen, die dem Mann
namens Georg gar nicht gefiel und dies brachte
er sogleich auch deutlich zum Ausdruck.
„Solange möchte ich aber nicht warten. Denn ich
möchte die Antwort haben bevor ich gehe und diese
Welt verlasse“, teilte der Mann namens Georg,
trotz seiner schwindenden Kraft, dem sehr alten Mann
entschlossen mit. So daß ihn daraufhin, der sehr
alte Mann nur kurz ansah und zu ihm sprach:
„Deine Zeit zu gehen ist bald gekommen,
doch für mich ist es erst Zeit zu gehen,
wenn der Mond eines fernen Tages,
hoch oben am Himmel leuchtet,
… dann werde ich gehen.
Denn ihr müsst wissen,
alles hat seine Zeit.
Doch will ich euch, damit ihr in Ruhe
von dieser Welt gehen könnt, von
dem erzählen was ich selber weiß.
Angefangen hat alles damit, als ich eines
Nachts, einen sehr seltsamen Traum gehabt hatte.
Und in diesem träumte ich, daß ich Gott, dem
Herren unseren Schöpfer eine Frage gestellt habe.
Und so fragte ich ihn: „Oh Gott, Herr unser Schöpfer,
sage mir doch bitte was bedingungsloses Vertrauen ist.„
Und Gott, der Herr unser Schöpfer sprach zu mir:
„Dies kann ich Dir nicht sagen, denn dies
ist etwas was Du erfahren musst, mein Kind.“
Worauf ich ihm begeistert zur Antwort gab:
„Dann lass es mich doch erfahren.“
Doch Gott, der Herr unser Vater sah mich
nur ernst an und fragte mich dann:
„Bist Du Dir denn sicher, daß Du dies auch wirklich
willst?“ Worauf ich ihm sofort zur Antwort gab:
„Oh ja, Herr, das will ich unbedingt von ganzem Herzen.“ Und als Gott, der Herr unser Schöpfer, meine Worte vernahm, lächelte er mich an und sprach zu mir:
„So höre mein Kind. Wenn Du dies erfahren willst,
so folge meinen Worten bedingungslos. So kehre
nun zurück an Deinen Ort, den Du Dein Haus
nennst. Und dort bleibst Du wohnen,
was immer auch geschehen mag.
Denn Deine Zeit zu gehen ist erst gekommen,
wenn der Mond eines fernen Tages, hoch oben
am Himmel leuchtet, … dann wirst Du gehen.
Denn Du musst wissen, alles hat seine Zeit.
So soll es sein.“ Und als Gott, der Herr unser
Schöpfer mit seinen Worten geendet hatte, war
ich plötzlich in ein weißes strahlendes Licht eingehüllt.
Und seitdem bin ich hier an diesem Ort und warte
darauf, daß der Mond eines fernen Tages,
hoch oben am Himmel leuchtet,
… dann werde ich gehen.
Doch noch ist der Tag nicht gekommen.
Es kann dies morgen sein, es kann aber
auch erst in ferner Zeit geschehen.
Das liegt nicht in meiner Hand.
Denn es ist dies die Entscheidung von
Gott dem Herrn unserem Schöpfer.
Und es ist dies nun schon eine Ewigkeit her,
daß der sehr alte Mann diese weisen Worte zu
dem Mann namens Georg gesprochen hatte.
Denn noch heute sitzt er in dieser Stadt
gemütlich vor seinem kleinen Haus und
wartet darauf, daß eines fernen Tages,
der Mond hoch oben am Himmel leuchtet,
… denn dann ist es Zeit für ihn zu gehen.
Doch darf ich Dir nicht sagen, wo dieser Ort ist.
Und dies obwohl er Dir doch bestens bekannt ist.
Doch wenn Du diesen Ort erst einmal gefunden
hast, so wirst Du mich nicht mehr fragen.
Stattdessen wirst Du nur sagen:
ALLES HAT SEINE ZEIT
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